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Geschichte der Atombombe

Das Manhattan-Projekt
Am 22.Dezember 1938 entdeckten Otto Hahn und Fritz Strassmann in Berlin die Kernspaltung. Schnell wurde klar, dass sich durch eine unkontrollierte Kettenreaktion Atombomben mit unglaublicher Zerstörungskraft bauen ließen. Auch bestand die Hoffnung, die im Atomkern schlummernde Energie durch Reaktoren zu nutzen.

Die USA begannen das streng geheime Manhattan-Projekt als Großforschungsprojekt am 13. August 1942, als Deutschland die eigenen Anstrengungen zum Bau einer Waffe weitgehend einstellte. Am 2. Dezember 1942 wurde der Fermis-Reaktor in Chicago kritisch und erlaubte die Herstellung von Plutonium. Die Gruppe um Robert Oppenheimer und General Groves zündete bei Alamogordo/New Mexico am 16. August die erste Plutonium-Bombe. Das Nuklearzeitalter hatte begonnen und erreichte mit dem Abwurf zweier Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945 seinen ersten grausamen Höhepunkt.

Die Anfänge der Proliferation
Das Atomwaffen-Monopol der USA dauerte bis 1949, als die UdSSR am 29. August ihren ersten Atomsprengsatz zündete. Es folgten Großbritannien (1952), Frankreich (1960) und China (1964). Nach dem 2. Weltkrieg lieferten sich die Nuklearwaffenmächte, allen voran die USA und die UdSSR, einen Rüstungswettlauf. Mit der Entwicklung der Wasserstoffbombe 1953/1954 wurde das Zerstörungspotenzial vertausendfacht. Während der so genannten "Kuba-Krise"imJahr 1962, als die UdSSR taktische Nuklearwaffen auf Kuba stationierte, drohte die Situation in einen Nuklearkrieg zwischen den beiden Supermächten zu eskalieren.

Der nukleare Rüstungswettlauf und Abrüstungsverträge
Die USA und die UdSSR führten bis 1963 über 200 oberirdische Tests durch, bis aufgrund von Massenprotesten wegen der radioaktiven Verseuchung 1963 zwischen den USA und Großbritannien und der Sowjetunion der Begrenzte Teststoppvertrag (LTBT) unterschrieben wurde, der das Verbot von Nukleartests in der Atmosphäre, im Weltraum und unter Wasser festlegte. Die Tests wurden zur Verfeinerung und der Entwicklung neuer Sprengköpfe unterirdisch fortgesetzt. Mitte der 80er Jahre hatten die USA und die Sowjetunion etwa 50-70.000 Nuklearsprengköpfe produziert und einen großen Teil auf Raketen, Bombern und U-Booten stationiert. Ein globaler Nuklearkrieg, der die gesamte Erde hätten zerstören können, war möglich geworden.

Taktische Nuklearwaffen wurden in den 80er Jahren in Europa auf Trägersystemen unterschiedlicher Reichweite von NATO und Warschauer Pakt vermehrt stationiert. Unter Michael Gorbatschow kam es zu Abrüstungsverhandlungen, die 1987 in den Vertrag über nuklear bestückte Mittelstreckenraketen mündeten ("Internediate-Range Nuclear Forces", INF-Vertrag) und das Ende des Ost-West-Konfliktes einleiteten. Nach dem Ende des Kalten Kriegs wurden in Europa weitere Rüstungskontrollverträge (z.B. der KSE-Vertrag) möglich. Der Nichtverbreitungsvertrag (NVV), der 1970 in Kraft trat, wurde 1995 verlängert und schrieb die Zweiklassenstruktur der Nuklearwaffenbesitzer fest.

1998 führten zwei Nichtmitglieder des NVV, Indien und Pakistan, Nuklearwaffentests durch und bauen ihr Arsenal stetig aus. Nordkorea hat seinen Austritt als Nichtkernwaffenstaat aus dem NVV erklärt und dem Iran wird nachgesagt, dass sein ziviles Nuklearprogramm auch eine Option für eine Nuklearbewaffnung beinhaltet.


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